Wallfahrt 2024

„Wir sammeln Farben für den Winter“

Es war wieder soweit. Anfang der Herbstferien ist auch unsere Zeit für die Wallfahrt. Eine Tradition, die wir Jahr für Jahr aufrechterhalten. Gemeinsam mit allen Kindern und Jugendlichen der Wohngruppen gehen wir von unserer Haus-Kapelle aus los. Runter an den Main und diesmal mit einem herrlichen Sonnenwetter am Wasser entlang nach Maria Limbach. Anders als bei klassischen Wallfahrten laufen wir mit ein bisschen Unterhaltung, machen dann Stationen, an denen wir einen kleinen Text lesen, ein Bild legen oder ein Anspiel machen und ein Lied singen. 2 x bleiben wir stehen. Immer bei dem Pavillon am Main und an der Schleuse. Fahrradfahrer und Spaziergänger kommen uns entgegen und sind schon immer mal verwundert wie viele da unterwegs sind.  Das Thema in diesem Jahr haben wir aus einem alten Bilderbuch genommen. Frederic ist eine kleine Feldmaus, die, anders als die anderen Mäuse, nicht den Sommer und Herbst nutzt, um fleißig Getreide, Nüsse und Gemüse zu sammeln. Sie sammelt lieber Sonnenstrahlen, Farben und Wörter. Ihre Familie und Freunde regen sich auf, dass sie scheinbar nutzlos herumsitzt und sich nicht an der Ernte beteiligt.  Doch im Winter sind sie dann froh darüber. Frederic teilt mit ihnen die Gefühle, die Wärme der Sonnenstrahlen, das Leuchten der Herbstblätter und erzählt Geschichten, stellt Fragen und macht so die Kälte und den Hunger erträglicher.  Auch für uns sollten nicht nur materielle Werte im Vordergrund stehen. Gerade im Herbst und in der dann anstehenden Adventszeit geht es viel darum, Gemeinschaft zu erleben, das Gefühl, wenn wir gemeinsam mit einem warmen Tee zusammensitzen. Gemeinsam reden, backen, spielen und lachen. Das sind auch wichtige Vorräte für uns.

Als Abschluss gab es wieder in der Pilgerhalle süße Stückchen und Getränke. Zufrieden sind wir dann zurück in die Einrichtung.  Das Versprechen der Schwestern, die damals gelobt hatten, dass sie jedes Jahr eine Wallfahrt machen, wenn das Haus und die Kinder vor den Bomben im Krieg verschont bleiben, haben wir gehalten.