Karfreitag und Karsamstag, endlich ist es soweit. Außergewöhnlich für unsere Jugendlichen, dass wir sie früh am Morgen wecken und uns auf machen – Krach machen in Eltmann. Das ist auch ein Aspekt des Ratschenlaufen oder Brascheln. Natürlich nicht der einzige. Trotzdem sehr spannend sich leise aus der Gruppe zu schleichen, an die Galgenleite zu gehen und dann loszulegen. Lärm machen und die traditionellen Rufe zu den verschiedenen Uhrzeiten. Wir haben in Absprache mit dem Pfarrbüro dazu die ganze Galgenleite, die Landrichter-Kummer-Straße und machen uns immer den Spaß auch bei uns an der Einrichtung nochmal ordentlich zu rufen. Ob uns wirklich alle gehört haben? Den Tag über dann immer wieder losgehen, sich richten und, egal wie das Wetter ist, mit den Ratschen unterwegs sein. Auf Dauer ist das richtig anstrengend. Dieses Jahr sind nur wenige Gruppen unterwegs. Umso mehr versuchen wir unseren Bereich gut abzudecken. Schaut mal, da oben ist auch beim 6 Uhr Ratschen schon jemand wach, eine Frau schaut aus dem Fenster und scheint sich darüber zu freuen, dass wir unterwegs sind. Das war auch insgesamt das, was wir bemerken. Die Menschen, denen wir begegnen, freuen sich, dass wir diese Tradition mit machen, ein Ostergruß oder eine lobende Bemerkung, dass wir auch bei diesem Wetter unterwegs sind, klingt uns immer wieder entgegen. Das hebt die Stimmung und hilft das doch recht anstrengende Ratschen durchzuhalten. Klar in unserem digitalen Zeitalter braucht keiner mehr den Ruf, der die Uhrzeit verkündet oder auf den Beginn des Gottesdienstes hinweist. Trotzdem ein Rhythmuswechsel in den Kartagen. In der Ruhe und Stille, in dem Treiben der Osterbesuche innezuhalten und den Ratschenläufern ihren Raum zu lassen: Da war doch was, die Glocken schweigen bis zur Auferstehung. Bis der Ruf erklingt, der für die Christen für Ostern so wichtig ist. Christus ist erstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.
Es ist nicht so, dass wir nur von Traditionen leben. Es verändert sich auch immer wieder etwas bei uns. Doch Osternester, die müssen sein. Jede unserer Wohngruppen hat da so ihre eigenen Ideen. Egal welches Wetter, egal ob wir im Haus suchen, in unserem Hof oder Garten oder nach draußen fahren. Die Osternestersuche gehört immer am Ostersonntag zum festen Programm. Oft helfen die „Großen“ den Erziehern und verstecken für die jüngeren Kinder. Manchmal nach ausgefeilten Plänen und in schwierigen Verstecken, manchmal ganz spontan. Gefunden werden dann hoffentlich alle. Wenn nicht, helfen auch die Großen wieder, geben Hinweise oder führen „zufällig“ das Kind auf die richtige Spur. Umso schöner, dass wir wieder reich beschenkt wurden und die süßen selbstgebastelten Nester mit ihrem tollen Inhalt zu unseren Süßigkeiten dazu bekommen haben. Mit kleinen Geschenken, selbst gehäkelten Ostereiern, Sorgenwürmchen und kleinen Süßigkeiten. Vielen Dank für diese super Spende.