„Bereit für Veränderung – change!“ Unter diesem Motto stand am Wochenende das diesjährige Sommerfest der „Kinder- und Jugendhilfe St. Josef“, bei dem die Verabschiedung des bisherigen Gesamtleiters und Geschäftsführers der Jugendeinrichtung Martin Gehring erfolgte. Dabei wurde er als „Institution“ und „Tausendsassa“ bezeichnet, der aus dem Kinderheim die „Kinder- und Jugendhilfe“ gemacht und in dieser Zeit viele junge Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet hat.
Traditionell stand am Beginn der Gottesdienst durch Priester Bill Augustin Mikambu, der vom Kinderchor und von Jugendlichen sowie dem „Projektchor Lauter“ umrahmt wurde, der seit 25 Jahren diese Veranstaltung mit seinen Liedern begleitet. Im Anschluss daran wurde Martin Gehring als Leiter der „Kinder- und Jugendhilfe St. Josef“ verabschiedet, der seit dem Jahre 1995 und damit 29 Jahr lang an der Spitze der Einrichtung stand.
Vorsitzender Pfarrer Siegfried Vogt nannte Martin Gehring dabei eine „Institution“, die gefühlsmäßig schon seit Urzeiten die Leitung innehabe, und einen „Tausendsassa“ bis hin zum begeisterten Fußballspieler, der mit großer Hingabe, Umsicht und cooler Gelassenheit das Kinderheim zu dem gemacht habe, was es heute ist.“ Bei fast 30 Jahren Dienstzeit könne man unmöglich alle Verdienste zur Sprache bringen, die er mit seinem Charisma der Einrichtung gegeben habe.
Natürlich habe es auch Zeiten des Frustes und Ärgers gegeben mit Jugendlichen, die über die Stränge schlugen, schwierigen Eltern oder auch Personal, das mit den Anforderungen einer solchen Einrichtung nicht zurechtkam. Es gebe eben Zeiten des Lachens, des Weinens, zu tanzen und zu trauern bis hin zur Sorge ums liebe Geld und teuren Erziehungsplätzen. Soziale Notfälle zu späten Stunden gab es dabei zu lösen oder unbegleitete Jugendliche anderen Ländern von heute auf morgen unterzubringen. So sprach er Martin Gehring für seine unermüdliche und lange Tätigkeit den Dank der Vorstandschaft von St. Josef aus mit einem aufrichtigen „Vergelt es Gott“. Gleichzeitig hieß er Peter Rödelmaier als dessen Nachfolger willkommen, der schon seit 10 Jahren im Haus und in Leitungsfunktionen tätig war.
Johannes Simon, der Vorsitzende des Kreiscaritasverbandes Haßberge, bezeichnete die lange Dienstzeit von Martin Gehring als einen „Langstreckenlauf durch 29 Jahre“, der vom Deutschen Caritasverband und auch der Diözese Würzburg mit dem „Ehrenzeichen in Gold“ gewürdigt wurde. Dazu überreichte er ihm auch bunte Socken, „wenn er sich nun auf die Socken macht auf einem guten Weg in die Zukunft“.
Landrat Wilhelm Schneider erinnerte an den gemeinsamen Schulbesuch mit Martin Gehring auf dem Gymnasium in Ebern und dankte ihm namens des Landkreises, des Kreistages und vor allem des Jugendamtes für die „sehr, sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit, wenn wir diese Einrichtung für Kinder gebraucht haben, sei es am Wochenende oder auch nachts. Wir haben dann immer gewusst, wo wir einen Ansprechpartner haben und konnten uns darauf verlassen, dass Martin Gehring die Kinder gut unterbringt.“ Dabei habe man das gute Klima zwischen den Mitarbeitern und dem Jugendamt gespürt, das nicht besser sein könnte.“ Er hoffe, dass es bei Nachfolger Peter Rödelmaier mit seinem Team nahtlos so weitergehe.
An die segensreiche Arbeit und die Dienste der Klosterschwestern in Eltmann, die früher das Heim leiteten, erinnerte Bürgermeister Michael Ziegler. Ihr Abschied noch unter Bürgermeister Heinz Krönert sei mit viel Abschiedsschmerz und einem Umbruch verbunden gewesen. Ähnlich sei es nun bei Martin Gehring. „der aus dem früheren Kinderheim die Kinder- und Jugendhilfe St. Josef gemacht habe. Es ist eine schwere Arbeit, Kinder und Jugendliche zu betreuen und mit ihnen zusammen zu leben mit verschiedenen Lebensläufen in einer solch großen Einrichtung. Das ist keine leichte Aufgabe, sondern verdient höchsten Respekt.“
(gg)